Der Markisenmann


"Das gemeinsame Schweigen als Kulturtechnik des sozialen Austauschs schien hier in der Gegend sehr verbreitet zu sein.

Ich kannte das nicht. In meiner Welt wurde immer geredet, geplappert, getratscht, gemeckert oder geschrien."


Durch seine leuchtenden Farben hat dieses Buch gleich meine Aufmerksamkeit bekommen.

Deutlich, dass es etwas mit Markisen zu tun haben muss. 

 

Verkauft werden zwei solcher Markisen durch den Vater von Kim, die mit ihren 15 Jahren schon einiges Erleben musste. Ja, nur zwei. Warum das so ist und weshalb auch die Farben eine besondere Bedeutung haben, möchte ich euch nicht vorwegnehmen.

 

Kim lebt mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und Stiefbruder zusammen, die sehr wohlhabend sind. Allerdings rebelliert sie gegen diese Konstellation. Die Rebellion artet aus und die Mutter schickt Kim als Strafe über die Ferien zu ihrem leiblichen Vater, den sie bisher noch nie kennenlernen durfte.

Der fremde Mann lebt in einer Halle, wo sie eine umfunktionierte Abstellkammer zugeteilt bekommt, die nun ihr Zimmer sein soll.

Sie will nicht bleiben, vermutlich möchte sie verschwinden, doch vorher sieht sie sich das Ganze mal an.

 

Die Geschichte ist so wunderbar seicht und leicht und hat mich wirklich überrascht. Es geht um das Leben, um das Erwachsenwerden und das man auch mal hinter die Markise blicken muss, um zu verstehen..

 

Kims Vater ist eine tolle Persönlichkeit. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater, die sich 15 Jahre nicht gesehen haben, entwickelt sich realistisch und gefühlvoll. Sie lernen voneinander und miteinander.

 

Verantwortung und Schuld sind auch großes Thema in diesem Buch, welches zu einem absoluten Jahreshighlight geworden ist.


Liebe Grüße

 

Feyza